Rinde
Die Rinde ist die äußerste Schicht des Stammes. Der ist von außen
nach innen so auf gebaut:
Ganz innnen das Kernholz, das am ältesten ist. Dann, in Jahresringen
angelegt, das Spintholz. Schließlich kommt das Kambium. Das ist die
Schicht, die ständig neues Gewebe, nach innen Holz und nach außen Bast
produziert. Durch die Bastschicht, die direkt unter der Rinde liegt,
fließt der Zuckersaft von den Blättern in alle anderen Teile des Baumes.
Dann folgt die Rinde, die ständig nachwächst. Sie ist eine ganz
wichtige Schutzschicht für den Baum. Sie schützt vor dem Austrocknen,
vor Pilzbefall und vor den "gefräßigen" Insekten. Die äußere Rinde,
die abgestorben ist, nennt man Borke. Das ist die Schicht, die wir
sehen, wenn wir vor einem Baum stehen. Sie enthält Kork und ist von
feinen Luftkanälen durchsetzt.
Ist die Rinde eines Baumes "verletzt", so kann auch der
Baum leichter erkranken.
Kernholz
Kernholz bezeichnet bei zahlreichen Baumarten im Stammquerschnitt
die physiologisch nicht mehr aktive, meist dunkle, innere Zone,
die sich deutlich vom äußeren, hellen Splintholz unterscheidet.
Es entsteht durch sekundäre Stoffwechselvorgänge des absterbenden
Parenchym im inneren Splintholz.
Splintholz
Splintholz ist das junge, physiologisch aktive Holz unterhalb des
Kambium im Stamm eines Baumes. Seine Kapillaren leiten Wasser und
Nährstoffe in die Baumkrone und speichern Zucker und Stärke im
Parenchym. Mit zunehmendem Alter verliert das Splintgewebe an
Lebenskraft und verwandelt sich bei manchen Baumarten in Kernholz.
Diesen Vorgang nennt man Verkernung. Splintholzbäume sind Bäume mit
verzögerter Kernholzbildung, es bestehen keine Farb- und
Feuchteunterschiede zwischen Kern- und Splintholz. Hierzu gehören
z. B. Birke, Erle und Ahorn. Ihr Holz hat über den gesamten
Querschnitt Splintcharakter.
Kambium, oder auch Kambiumring, nennt man – vor allem bei
Bäumen – die hohlzylinderförmige Wachstumsschicht zwischen der
Splintholzzone und der Rinde (Bastzone und Borke). Diese Schicht
ist für das sekundäre Sprosswachstum (Dickenwachstum)
verantwortlich. Man kann es – im Gegensatz zum
Apikalmeristem – als Lateralmeristem bezeichnen. Es liegt zwischen
Xylem (innen) und Phloem (außen). Bei monokotylen Pflanzen gibt es
kein Kambium im Leitbündel (Xylem/Phloem), weswegen diese nicht zu
einem sekundären Dickenwachstum in Form der dikotylen
Pflanzen befähigt sind.
Es gibt monokotyle Pflanzen, wie z. B. Palmen, die ein massives
primäres Dickenwachstum aufweisen. Dies erfolgt jedoch durch das
Apikalmeristem. Als Folge hat der Sproß vom Anfang an die beinahe
maximale Dicke und wird nicht erst später dick. Darf nicht mit dem
sekundären Dickenwachstum verwechselt werden! Für ein sekundäres
Dickenwachstum wird unbedingt der Kambiumring benötigt. Den Teil,
der zwischen dem Xylem und Phloem liegt (innerhalb des Leitbündels)
bezeichnet man als faszikuläres Kambium. Damit ein geschlossener
Kambiumring entsteht, werden die Parenchymzellen zwischen den
Leitbündeln meristematisch und bilden interfaszikuläres Kambium.
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