Der Holzspan
  Kork & Phellem
 
Kork (Phellem)

Als Kork (Phellem) wird in der Botanik die Zellschicht zwischen Epidermis
und Rinde bezeichnet. Im Alltagsgebrauch wird mit dem Begriff Kork das
Material aus der Rinde der Korkeiche (Quercus suber) bezeichnet, aus dem
vor allem Korken gewonnen werden. Kork wird zudem aus der Borke des
asiatischen Amur-Korkbaums (Phellodendron amurense) gewonnen.

 Bildung

Kork wird vom Phellogen (Korkkambium) gebildet und dient als sekundäres
Abschlussgewebe, vor allem an den Stellen, an denen die Epidermis und die
Rinde der Umfangserweiterung der Sprossachse beim Sekundären Dickenwachstum
nicht folgen können. Das Phellogen bildet nach außen Kork und nach innen
eine dünne Schicht parenchymatischer Zellen, das Phelloderm (Korkrinde),
das auch Chloroplasten enthalten kann. Phellem, Phellogen und Phelloderm
werden in ihrer Gesamtheit als Periderm bezeichnet.

Der sich bildende Kork ist artspezifisch und bei den meisten Pflanzen nur
wenige Zellschichten dick, wie dies beispielsweise bei den weißen Korkfahnen
an Birkenstämmen der Fall ist. Bei wenigen Arten, speziell der Korkeiche,
bilden sich dagegen durch eine lange Aktivität des Phellogens zentimeterdicke
Korkschichten. Diese sind dann in Jahresringe unterteilt. Bei den Pfaffenhütchen
(Euonymus) und einigen anderen Arten werden Korkleisten an jungen Ästen gebildet.

Die Ausbildung spezifischer Korkzellen geschieht durch Auflagerung
(Akkrustierung) von Suberin, einem lipophilen und wasserundurchlässigen
Biopolymer. Dadurch wird auch die hydrophobe (wasserabweisende) Wirkung
der Korkzellen gewährleistet. Als lipophiler Stoff kann Suberin (und somit
Kork) lichtmikroskopisch mittels Sudan-III-Glycerol sichtbar gemacht werden.
Nach Abschluß der Wandbildung sterben die Zellen ab und füllen sich mit Gas,
außerdem können Gerbstoffe als Schutz gegen eindringende Insekten eingelagert
werden, die zu einer Braunfärbung führen.

Eigenschaften

Der aus luftgefüllten abgestorbenen Zellen bestehende Kork ist für den
Stoffaustausch (Wasser/Gas) von Lentizelle durchsetzt, die den natürlichen
Hartschaum durchziehen. Durch diese Korkporen wird die Atmung der darunter
liegenden Epidermis ermöglicht. Es besitzt keine Interzellularen. Kork ist
hydrophob, sehr elastisch und schlecht brennbar. Die Wärmeleitfähigkeit von
Kork ist sehr gering, woraus sich seine Eignung als Dämmstoff erklärt.

Die Transpiration wird bereits durch eine dünne Korkschicht sehr stark eingeschränkt.

Nutzung

Die besondere Kombination und Vielfalt physikalischer, chemischer, aber auch
visueller Eigenschaften macht den Kork auch wirtschaftlich interessant: in
der Fischerei als Schwimmer an Angeln und Netzen, als Dichtungsmaterial
in Maschinen und Geräten, als Flaschenverschluss, als Pinwand, als Fußbodenbelag,
im Blasinstrumentenbau, als orthopädisches Schuheinlagenmaterial sowie als Bau-
und Wärmedämmstoff.

Die Rinde der Korkeiche wird seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. im Mittelmeerraum,
vor allem in Mittelitalien und in Spanien bzw. der damaligen römischen Provinz
Hispania und heute vorwiegend im Süden von Portugal mit Schneideäxten von Stämmen
und Hauptästen geschält und verarbeitet. Bei der ersten Schälung fällt eine raue,
harzreiche Korkrinde an, die sich zur Herstellung von reinexpandierten dunkelbraunen
Korkplatten (ohne Zusatz künstlicher Bindemittel) eignet wie sie als Naturbaustoff
zur Wärmedämmung eingesetzt werden. Danach kann alle 8 bis 12 Jahre die nachwachsende
Sekundärkorkrinde geerntet werden. Sie ist harzarm und weitgehend homogen, weshalb
sie sich zur maschinellen Verarbeitung eignet. Der Sekundärkork dient vor allem zur
Herstellung von Flaschenkorken und einer Reihe weiterer Industrieprodukte.
 
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