Borke
Zuerst ist die Epidermis das Abschlussgewebe beim primären Bau der Sprossachse.
Da die Epidermis jedoch ein Dauergewebe ist, sich ihre Zellen also nicht teilen
können, reißt sie durch den Prozess des sekundären Dickenwachstums auf und die
Pflanze muss ein sekundäres Abschlussgewebe bilden, das Periderm.
Das sekundäre Abschlussgewebe
Um die Funktion der hinfälligen Epidermis zu ersetzen, reembryonalisiert die Pflanze
zunächst Rindenzellen (das bedeutet, dass diese wieder teilungsfähig werden). Diese
dadurch entstandene sekundär meristematische wenigreihige Zellschicht nennt man
Phellogen. Dieses gibt nach innen Phelloderm und nach außen Kork (Phellem) ab.
Bei einigen Bäumen bleibt dieses zuerst gebildete Periderm (Oberflächenperiderm,
Periderm = Phellogen + Phelloderm + Phellem) sehr lange, oder gar ihr Leben lang
intakt. Hier werden oft Lentizellen als Durchlüftungsorgane eingebaut. Beispiele
für Bäume mit sekundärem Abschlussgewebe stellen die Buche und die Hainbuche dar.
Das tertiäre Abschlussgewebe – Die Borke
Bei vielen anderen Bäumen hingegen kann das Phellogen das starke Dickenwachstum
nicht durch laterales Wachstum ausgleichen und reißt selbst auf. Dieser erneute
Riss im Abschlussgewebe bewirkt ein erneutes Einziehen eines Periderms (Innenperiderm).
Die so abgeschnittenen Teile des Bastes und die vom Phelloderm abgegebenen Zellen
sterben ab und bilden gemeinsam die Borke, die durch die Teilungsaktivität des
Phellogens auf der einen Seite und das Einziehen immer weiterer Periderme
kontinuierlich anwächst.
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